Vom 12. März bis 9. Mai 2020 stellen in der Historischen Pumpstation in Haan drei Künstler einige ihrer Arbeiten aus
von Sandra Grünwald | Rheinische Post I online-Ausgabe I 10.03.2020
Wasser in all seinen Formen und Facetten hält Einzug in der Alten Pumpstation. Auf vielfältige Weise haben sich die drei Künstler Aurel Dahlgrün, Thomas Kesseler und Wilhelm Scherübl diesem Element, aus dem alles Leben hervorgeht, gewidmet. Dabei sind einige Werke auch extra für die Ausstellung in der Pumpstation entstanden – eines sogar in der Pumpstation selbst. Es ist eine lange Stoffbahn von Aurel Dahlgrün, die er mit Ölfarben, Schlacke und dem Material geschredderter Fotos gestaltet hat. „Es war ideal in der Pumpstation auszuprobieren“, erklärt der 1989 in Berlin geborene Künstler, der in Schweden aufwuchs und in der Kunstakademie Düsseldorf studierte. „Die Decken hier sind sehr hoch.“ Die Bahn hängt mitten im Raum und ist beidseitig gestaltet, so dass sie von allen Seiten neue Ansichten eröffnet.
Die neue Ausstellung, die Kuratorin Jutta Kleinknecht in die Alte Pumpstation holte, trägt den vielsagenden Titel „WasserWerk“. „Die Idee zu dieser Ausstellung ist schon vor fünf, sechs Jahren entstanden“, verrät sie. Das Wasser in seiner Verbindung mit dem Element Luft ist Thema von Aurel Dahlgrün. „Ich tauche sehr viel“, erklärt der Foto- und Konzeptkünstler, der sich intensiv mit dem Verhältnis von Tiefe und Oberfläche beschäftigt hat. Die Wasserblasen unter dem Eis machen dies deutlich. Genauso die Wassersäule, in der immer nur eine Luftblase nach oben steigt. Auch mit Archivierung befasst sich Dahlgrün. So ist sein Schubladenschrank ein Kunstobjekt für sich, das wiederum zahlreiche Kunstobjekte in sich trägt. „Die Schubladen sind durchsichtig und verweisen auf Wasser.“
In einer Bergregion, in der immer Schnee liegt, lebt der im österreichischen Radstadt geborene Wilhelm Scherübl. So wundert es nicht, dass der Bildhauer seine Werke vom Frost gestalten lässt. Dazu beschichtet er Papierbögen mit Farbe und hängt sie bei Minustemperaturen ins Freie. Die durch den Frost entstandenen Muster und Formen versteht er zu konservieren. „Wilhelm Scherübl geht es immer um Transformation“, erklärt Jutta Kleinknecht. Sie sieht seine Minus-Aquarelle als „kleines Wunder“.
In einer Bergregion, in der immer Schnee liegt, lebt der im österreichischen Radstadt geborene Wilhelm Scherübl. So wundert es nicht, dass der Bildhauer seine Werke vom Frost gestalten lässt. Dazu beschichtet er Papierbögen mit Farbe und hängt sie bei Minustemperaturen ins Freie. Die durch den Frost entstandenen Muster und Formen versteht er zu konservieren. „Wilhelm Scherübl geht es immer um Transformation“, erklärt Jutta Kleinknecht. Sie sieht seine Minus-Aquarelle als „kleines Wunder“.
Thomas Kesseler begann damit, sich mit dem Thema Wasser auseinanderzusetzen, als er an den Rhein zog. „Ich habe viel gesammelt“, sagt der 1956 in Gelsenkirchen geborene Künstler. Während seiner Spaziergänge am Rhein und im Wald sammelte er nicht nur Eindrücke, sondern auch Materialen, wie Steinstäube. „Ich habe die Materialien der Natur in Bildern verarbeitet“, erklärt er. Extra für die Ausstellung ist auch ein großes bronzenes Wasserbecken entstanden. „Durch Patinieren haben ich einen Prozess angestoßen“, verrät Kesseler. Der Prozess wird weitergehen und dem Objekt mehr Tiefe verleihen. Ein weiteres Thema Kesselers ist das Glas. „Ich habe mich 25 Jahre mit Glasmalerei auseinandergesetzt.“ Hier versteht er 2000 Jahre alte mit modernen Techniken zu verbinden. Das Wasser in seiner Komplexität, in seiner Vergänglichkeit und seiner Transformation wird in der Ausstellung „WasserWerk“ eindrücklich eingefangen.